„Führungskraft hier – Mitarbeiter*innen dort?“
5. März 2021Typisch Finnisch* – Mensaedition und How-to-Sauna
22. März 2021Xi Jinping, Li Keqiang, Ma Yun oder auch Huawei sind chinesische Namen, die häufig in den internationalen Medien auftauchen, mal korrekt ausgesprochen, oft falsch.
Ein Gastbeitrag von Monika Krause und Dr. Barbara Geldermann
Xi Jinping, Li Keqiang, Ma Yun oder auch Huawei sind chinesische Namen, die häufig in den internationalen Medien auftauchen, mal korrekt ausgesprochen, oft falsch.
Was ist der Nachname? Was der Vorname?
Jährlich veröffentlicht Chinas Ministerium für öffentliche Sicherheit die Rangliste mit den "hundert Familiennamen". Im Jahr 2019 besetzte wie viele Jahre zuvor der Familienname Wáng Platz 1. Wáng, („König“ 王) und Lǐ (“Pflaume“ 李) sind die Müllers und Meyers Chinas. Fast die Hälfte der Chinesen hat einen der 15 häufigsten chinesischen Nachnamen: Wáng, Lǐ, Zhāng, Liú, Chén, Yáng, Zhào, Huáng, Zhōu, Wú, Xú, Sūn, Hú, Zhū, Gāo. In der Regel bestehen chinesische Namen aus zwei oder drei Zeichen, d.h. zwei oder drei Silben. In der Umschrift werden Nach- und Vorname getrennt, also Xi Jinping.
Chinesische Namen sind nach dem Schema Nachname-Vorname aufgebaut. Die Nachnamen stammen von Clannamen im alten China ab, die Anzahl ist gering und der Bestand steht fest. Daher kommt der Begriff „100 Namen“ und er ist auch ein Synonym für das chinesische Volk. Der Vater gibt den Nachnamen an die Kinder weiter, Frauen behalten nach ihrer Heirat den Namen ihres Vaters und nehmen nicht den Nachnamen ihres Ehemannes an. Es gibt zahllose Vornamen, da sie frei gebildet werden können. Diese sind oft interessante Zeichen ihrer Zeit. In den 1950er bis in die 1970er Jahren waren politisch gefärbte Namen üblich wie Jiěfàng
(Befreiung) oder Hóngqí (Rote Fahnen). Mittlerweile sind poetischere Namen beliebt, es sind wieder traditionelle Vornamen mit positiven Bedeutungen, wie Wěi (großartig) oder Méilì (Schönheit). Auch wird mit der Namensgebung versucht, Einfluss auf das Schicksal zu nehmen.
Wie stelle ich meine*n chinesische*n Geschäftspartner*in korrekt vor?
Die Vornamen verraten leider ohne Chinesisch-Kenntnisse nicht, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt, zumal die Umschrift in lateinischen Buchstaben (d.h. die Lautschrift), nicht das Geschlecht verrät. Unbekannte Chinesen oder Chinesinnen werden am besten mit ihrem vollen Namen adressiert, so besteht keine Gefahr von Irritationen. Und falls, wie schon geschehen, die Autorinnen dieses Artikels in einer E-Mail aus China mit „Dear Geldermann“ oder „Dear Krause“ adressiert werden, liegt hier seitens der chinesischen Seite das gleiche Namens-Missverständnis vor - nur anders herum.
Wie spreche ich die Namen richtig aus? Hilfreich: Eselsbrücken
Für Menschen mit Deutsch als Muttersprache kann es hilfreich sein, Eselsbrücken zur Aussprache zu bilden. Hier eine kleine Auswahl:
- Das „X“ (z. B. bei Xiao) = wird ausgesprochen wie das Ch (in ich – mit einem leichten „s“ davor)
- Das „Zh“ (z.B. bei Zhang) = wird ausgesprochen wie Dsch (in Duschgel)
- Das „Ch“ (z.B. bei Chen) = wird ausgesprochen wie Tsch (in Matsch)
Unser Tipp:
Chinesisch ist leichter als gedacht und mit ein wenig praktischer Übung ist eine korrekte Aussprache der chinesischen Namen kein Hexenwerk! Die richtige Ansprache kann den Kontakt zu Ihren chinesischen GeschäftspartnerInnen erheblich verbessern und gibt Ihnen das im asiatischen Kontext so wichtige „Gesicht“.
Video: How to pronounce Common Chinese Names
https://www.youtube.com/watch?v=Fb73w3eT9tk
1 Comments
Sehr interressant, ich habe als Funkamateur wegen des 11-jähriger Sonnenzyklus der Ausbreitung von Funkwellen derzeitig öfter Kontakte mit China und Taiwan. Mit “Duschgel” habe ich ein Problem: “Dschungel” oder “Scheune”???